Regionen und Geografie

Marrakesch
Magische Metropole

Die legendäre Königsstadt zieht jeden in ihren Bann. Vor allem die Künstler. Maler, Musiker, Schriftsteller und Designer, Film- und Modemacher schöpfen neue Kreativität aus der Fülle von Eindrücken. Filmstars lassen sich hier unerkannt treiben. Nicole Kidmann, Brad Pit und die Beckhams gehören zu den Gästen der schillernden Königsstadt. Mit der Prominenz kommen hippe Plätze: Lounge-Bars in tropischen Gärten, Café-Terrassen mit Life-Musik, szenige Diskotheken. Marrakesch, das „neue Lieblings-Ziel des Jet-Set“ lebt Tag und Nacht. Unvergleichlich ist die Atmosphäre auf dem Platz Djema-el-Fna. Hier findet jeden Tag ein faszinierendes Freiluft-Spektakel statt: Gaukler, Akrobaten, Märchenerzähler, Schlangenbeschwörer und andere Spielleute stellen hier ihre Künste zur Schau. Mit einbrechender Dämmerung verwandeln brodelnde Garküchen den Platz in ein riesiges Straßen-Restaurant. Das einzigartige Schauspiel wurde von der UNESCO zum „oralen Weltkulturerbe“ geadelt. Marrakesch ist zu jeder Jahreszeit eine Reise wert. Selbst Hochsommer-Temperaturen lassen sich gut ertragen, denn die Luft ist trocken. Die Koutoubia-Moschee ist das Wahrzeichen der Königsstadt. Ihr 77m hohes Sandstein-Minarett war Vorbild für die Giralda in Sevilla. So schön wie die Alhambra: die maurischen Saadiergräber bergen Kunst in höchster Vollendung. 70 km südlich von Marrakesch: der Park National de Toubkal mit Marokkos höchstem Berg, dem Djebel Toubkal (4.165 m), ein Trekking-Paradies mit üppigen Terrassenkulturen, schroffen Felswänden und urigen Bergdörfern. Nirgendwo in Marokko gibt es so viele zauberhafte Riads wie in Marrakesch. Über 500 sollen es bereits sein. Eine von zahlreichen Deutschen, die sich in der Königsstadt engagiert haben, ist die Stuttgarterin Ingeborg Güthe-Lenk, die im Februar 1999 zusammen mit einem marokkanischen Partner ein heruntergekommenes Medina-Haus kaufte und in acht Monaten Bauzeit in ein komfortables Gästehaus im traditionellen Stil verwandelte. Seit über vierzig Jahren lebt und arbeitet der deutsche Maler und Schriftsteller Hans Werner Geerdts in Marrakesch. Der aus Kiel stammende Künstler studierte bei Willi Baumeister abstrakte Kunst und in Japan die Zen-Malerei, bevor er in dem Platz Djema-el-Fna (in dessen Nähe er heute lebt) eine Bühne des Lebens, eine „Oase des Menschlichen“ und eine unerschöpfliche Quelle für seine Kunst entdeckte.

Agadir
Seebad des Südens

An der marokkanischen Atlantikküste, gleich gegenüber den Kanarischen Inseln, liegt Agadir, Marokkos beliebtester Badeort. Weite feinkörnige Sandstrände und gepflegte Flaniermeilen, Café-Terrassen unter Fikus-Bäumen, Casinos, Life-Musik und Lebensfreude – Agadir ist ein Seebad mit internationalem Flair, weltoffen, großzügig und gesellig, alles – außer orientalisch! Selbst die „Medina“ ist Ende des 20. Jahrhunderts entstanden, ein farbenfrohes Kunsthandwerker-Dorf am Rande der Stadt, Shopping-Oase und Freilicht-Museum in einem. Französische Haute Cuisine und echte Wiener Sachertorte, italienische Pasta und libanesische Mezze – Agadirs Restaurantszene ist so international wie die Gästeschar. Im lebhaften Hafenviertel servieren Dutzende von Fischbratereien frisch gefangene Seezungen und Langusten. Eine Stadt für Genießer, bekömmlich und beschaulich, auch das ist Agadir. Und doch hat der Urlauber hier nie das Gefühl, im Ghetto zu leben. Ungezwungen und freundlich mischen sich Einheimische und ausländische Gäste im Stadtzentrum.
Tagestrip nach Essaouira, in den 7oer Jahren Pilgerziel der Hippies und eines der ersten „Aussteiger-Ziele“, heute Hochburg der Künstler und der Kite-Surfer. Hier drehte Orson Welles seinen Film „Othello“, spürten Jimmi Hendrix, Cat Stevens und die Rolling Stones neue Rhythmen. Hightlight im Juni: das Musikfestival der Gnaoua, Nachkommen Schwarzer aus Westafrika. www.festival-gnaoua.co.ma

Fes
Zentrum der Künste

„Fes ist die Stadt der Städte, das Gedächtnis der marokkanischen Nation, der Schmelztiegel einer Kultur. So geheimnisvoll wie eine Nacht an der Seite Scheherazades. Nur wenige Städte der Welt werden so wenig vom Lauf der Zeit berührt wie Fes. Sie hat den Klimawechseln widerstanden, den verrückten Gelüsten der Mächtigen, den Verlockungen des sog. technischen Fortschritts.“ So poetisch beschreibt der marokkanische Schriftsteller Tahar Ben Jelloun seine Geburtsstadt (Merian).
Man muß kein Kunsthistoriker sein, um für diese Stadt zu schwärmen. Fes ist ein lebendiges Museum. Mittelalterlich anmutende Werkstätten, in denen Tausende von Handwerkern wie vor Jahrhunderten ihrer Arbeit nachgehen, in denen Goldschmiede, Schneider und Schuster auf ihrer selbstgefertigten Ware thronen, wo Kunstfertigkeit und Traditionen mündlich überliefert werden. Schrankgroße Kammern, in denen gezimmert, gefeilt, genäht und gehandelt wird. Eine Reise nach Fes heißt, zurück zu den Ursprüngen - Handwerk statt Industrie, Lasttiere statt Autoschlangen, Gelassenheit statt Stress und Hektik.
Nur 65 km von Fes entfernt liegt die Königsstadt Meknes inmitten einer fruchtbaren Hochebene. Sie verdankt Ruhm und Reichtum dem Sultan Moulay Ismail (1672 – 1727). Was Versailles für Ludwig den XIV. war Meknes für ihn! Der prunkliebende Sultan bewunderte den Sonnenkönig, unterhielt rege Handelsbeziehungen zum französischen Hof und hielt um die Hand der Königstochter Anne-Marie de Bourbon an.
Als einzige der vier Königsstädte liegt die Hauptstadt Rabat direkt am Meer. Mit ihren breiten baumbestandenen Allen, ihren Parks und Plätzen, Boulevards und mondänen Ladenpassagen strahlt sie Ruhe, Eleganz und Wohlstand aus.

Marokko für Cineasten
Die schönsten Kulissen der Filmgeschichte

Marokko im Kino – da kommt der Kultfilm „Casablanca“ an erster Stelle. Wie kein anderer hat er unser Bild der arabischen Medina geprägt. Umso überraschender erscheint die Tatsache, dass gerade dieser Film nicht in Marokko enstanden ist, sondern (bis auf eine einzige Sequenz) in den amerikanischen Filmstudios der Warner Bros. Erst seit wenigen Monaten kann man Rick’s Café in Casablanca real betreten – eine Amerikanerin hat die berühmteste Bar der Filmgeschichte in einem ehemaligen Patrizierhaus detailgetreu nachgebaut.

Zahlreiche andere weltbekannte Spielfilme wurden in der Tat in Marokko gedreht. Die grandiose Landschaft des Atlasgebirges, die endlosen Sanddünen der Sahara und die bizarre Architektur der Kasbahs lockten viele der berühmtesten Regisseure der Welt hierher: Josef von Sternberg (Marokko, 1930), Alfred Hitchcock (Der Mann, der zuviel wusste, 1956), Pier Paolo Pasolini (Edipo Re – Bett der Gewalt, 1967), John Houston (Der Mann, der König sein wollte, 1975), Martin Scorsese (Die letzte Versuchung Christi, 1988 und Kundum, 1997) und Bernardo Bertolucci (Himmel über der Wüste, 1989/90), um nur einige zu nennen. Auch auf Celluloid gebannt verzaubern die archaischen Formen und das unvergleichliche Licht dieses einzigartigen Landes.

Neben den eindrucksvollen natürlichen Kulissen ist es die gute Infrastruktur, sind es die Fähigkeiten der marokkanischen Handwerker – Designer, Kostümschneider und Bühnenbauer, die den hervorragenden Ruf der örtlichen Filmindustrie begründen. Auch Mammut-Produktionen wie „Gladiator“ (2000) und „Königreich der Himmel“ (Filmstart 2005) sind in Marokko keine Seltenheit. Produktionshäuser gibt es mittlerweile in allen großen Städten des Landes. Das Centre Cinématographique Marocain ist Motor dieser rasanten Entwicklung, die Tausende von Arbeitsplätzen geschaffen und sich zum bedeutenden Wirtschaftsfaktor entwickelt hat.
Nicht zuletzt deswegen ist Marokko heute ein Treffpunkt internationaler Stars, denen man mit etwas Glück auf einem Fest oder in der Stadt begegnen kann. Von dem einen oder anderen liest man bereits, er wolle sich in Marokko ein Haus kaufen.

Weitere Regionen in Marokko
  • Chaouia-Ouardigha
  • Doukala-Abda
  • Fès-Boulemane
  • Gharb-Chrarda-Béni Hsen
  • Grand Casablanca
  • Guelmim-Es Semara
  • Laâyoune-Boujdour
  • Marrakesch-Tensift-El Haouz
  • Meknès-Tafilalet
  • Oriental
  • Oued ed Dahab-Lagouira
  • Rabat-Salé-Zemmour-Zaer
  • Souss-Massa-Daraâ
  • Tadla-Azilal
  • Tanger-Tétouan
  • Taza-Al Hoceïma-Taounate
Städte in Marokko
  • Casablanca
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  • Marrakesch
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  • Tanger
  • Meknès
  • Oujda
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  • Tétouan
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  • Beni Mellal
  • El Jadida
Berge in Marokko
  • Jbel Toubqâl
  • Jebel M'Goun
  • Jebel Tignousti
  • Ari n'Ayachi
Gewässer in Marokko
  • Oum er Rabia
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  • Oum er Rbia
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  • Bouregreg
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  • Loukkos