Geschichte

Die heutigen Niederlande gehörten ehemals zum Fränkischen Reich Karls des Großen. 843 kamen sie zu Lothringen, im 15. Jahrhundert zu Burgund und Habsburg und 1555 schließlich an Spanien. Die ehemaligen Südprovinzen (das heutige Belgien) wurden 1831 vom Königreich der Niederlande getrennt. 1648 erkämpfte das Land nach 80-jährigem Freiheitskrieg die Unabhängigkeit. Im 17. Jahrhundert stiegen die Niederländer zur führenden Seemacht auf und schufen sich ein Kolonialreich. Um 1600 erreichte eine Flottenexpedition niederländischer Kaufleute Java. Es war die erste einer langen Reihe von Entdeckungsreisen, in deren Verlauf zahlreiche Handelsstützpunkte in Afrika, Südostasien und Amerika gegründet bzw. erworben wurden. 1602 statteten die Generalstaaten die niederländische Ostindische Kompanie mit einem Handelsmonopol für alles Gebiet östlich des Kaps der Guten Hoffnung in Afrika und westlich der Magellanstraße in Südamerika aus. Zugleich wurde die Kompanie mit einer Reihe von souveränen Rechten ausgestattet. Die 1621 als Ergänzung gegründete Holländisch-Westindische Kompanie erhielt das Monopol für ganz Amerika und Afrika und den Atlantik dazwischen; sie gründete Kolonien auf den Karibischen Inseln (z. B. Die Niederländischen Antillen), in Nord- (Neu-Niederlande, heute New York) und Südamerika (Niederländisch-Guayana, heute Surinam) und brachte für kurze Zeit das portugiesische Brasilien in ihre Hand. Der Niedergang der Republik der Vereinigten Niederlande setzte in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts ein. Nach der Abtrennung Belgiens 1830 erhielten die Niederlande 1848 eine Verfassung. Im ersten Weltkrieg blieb das Land neutral, ebenso im Zweiten. Dennoch wurde das Land von den Deutschen Truppen besetzt. Unabhängigkeitsbestrebungen der Kolonien und außenpolitische Öffnungen bestimmten die Nachkriegszeit. Die Niederlande gehören zu den aktivsten Förderern des Europagedankens. Staatsoberhaupt seit 1980 ist Königin Beatrix.