Hallo Axel, als gebürtigen Bielefelder hat es Dich zuerst zehn Jahre lang nach Berlin und dann 1990 nach Bali verschlagen – wie kam es dazu?
Das ist eine klasse Frage (lacht). Nun könnte ich natürlich antworten, dass ich damals nach Berlin gezogen bin, weil meine Mutter und meine Schwester dort schon lebten oder weil ich einen Ausbildungsplatz beim Berliner Senat in Aussicht hatte. Doch das würde nur zu 20 Prozent stimmen. Hand aufs Herz: Ich wollte nicht zur Bundeswehr und in der 80er-Jahren konnte man in West-Berlin ja nicht eingezogen werden…
Der Schritt nach Bali hatte dann völlig andere Gründe: Reine Eifersucht! Nicht im Sinne von Liebe, aber im Sinne von Sehnsucht nach totaler Veränderung. Denn als 1989 die Mauer fiel, war das natürlich zuerst und ganz massiv in Berlin zu spüren. Es gab so viele glückliche Menschen, für die sich so viel zum Positiven geändert hatte. Da hatte ich irgendwie das Gefühl, dass ich auch für mich eine riesige Veränderung wollte. Ich war alleinstehend, unabhängig, finanziell ganz gut aufgestellt, süchtig nach Tauchen und hatte diese traumhaften Erinnerungen an meine erste Indonesien-Reise in mir. Nach einer Planungsphase von sechs Monaten habe ich dann den Sprung gewagt.
Seit wann ist das Tauchen Deine Leidenschaft und kannst Du Dich noch an Deinen ersten Tauchgang erinnern?
Oh ja, den ersten Tauchgang vergisst man nie! Das war auf meiner erwähnten ersten Reise nach Indonesien. Wenn man zum ersten Mal die Schwerelosigkeit, die Stille und diese völlig andere Welt erlebt hat, ist es fast unmöglich, nicht süchtig zu werden. Tja, und nach diesem ersten Mal konnte ich nie wieder loslassen…
Dein erstes Bauprojekt in Indonesien hatte aber nichts mit Tauchen zu tun, richtig?
Ja, das erste Projekt war lediglich als Bungalow-Oase in einer völlig entlegenen Ecke Balis geplant. Während der Bauphase ist mir aber klar geworden, dass die dortige Unterwasserwelt so viel zu bieten hat, dass eine angeschlossene Tauchbasis ein absolutes Muss ist. Das hat mich auch dazu bewogen, meine Ausbildung zum Tauchlehrer voranzutreiben.
Später habe ich mich dann weitergebildet und bin selbst Ausbilder für neue Tauchlehrer geworden. Das bedeutet, dass wir in all den Jahren nicht nur vielen Gästen den Tauchsport näher bringen durften, sondern den Enthusiasten unter Ihnen auch die Möglichkeit bieten konnten, in unserem Resort selbst zum zertifizierten Tauchlehrer zu werden.
Wann und warum hast Du den Plan gefasst, das Tauch Terminal Bali als erste deutschsprachige Tauchschule in Bali zu gründen?
Vor über 20 Jahren hab es auf Bali nur eine recht kleine Gemeinde deutschsprachiger Ausländer, größtenteils Reiseleiter Deutschland, Österreich und der Schweiz. Da hat man sich regelmäßig mal zum Abendessen getroffen und schnell wussten alle, dass ich verrückt nach Tauchen war und jeden zweiten Tag einen Tauchgang unternommen habe. Es dauerte nicht lange, bis die ersten Reiseleiter zu mir sagten: Du, ich habe da Gäste, die würden gerne tauchen, sprechen aber kein Englisch. Kannst Du die nicht mal mitnehmen?
Nachdem ich das dann ein paar Mal gemacht hatte und die Gäste offensichtlich begeistert waren, war es nur noch ein kleiner Schritt eine Firma zu gründen und dem Ganzen einen offiziellen Namen zu geben: Tauch Terminal Bali.