Strandhaus-Urlaub in Bahia - Brasilien - ECO-Resort am Meer

Interview mit dem Auswanderer und schweizer Gastgeber Ulli

Lieber Ulli, wann und warum hat es Dich nach Brasilien gezogen?

Meine Frau und ich verbrachten vor 12 Jahren unsere Ferien in Santo André. Das Dörfchen hat uns mit seiner Freundlichkeit und seinem Charme sofort in seinen Bann gezogen. Es ist ein kleines Paradies hier, fernab von Hektik und Stress, mit liebenswerten Menschen und einer unvergleichlichen Natur. Die Ferien wurden mitunter sehr teuer, da wir in deren Verlauf unser Strandgrundstück mit 15000 Quadratmeter gekauft haben. Gut, zugegebenermaßen hatten wir uns schon vorher Gedanken gemacht, auszuwandern. Die Frage lautete aber immer: wohin? Nachdem wir dieses kleine Paradies gefunden haben, war diese Frage beantwortet.

Die Vorbereitungen für die Auswanderung nahmen fünf Jahre in Anspruch. In dieser Zeit regelten wir die Verhältnisse in der Schweiz und, weitaus wichtiger, bauten eine Basis für unsere Existenz in Brasilien auf. Im September 2007 packten wir dann zum letzten Mal unsere Koffer in der Schweiz und wagten das Abenteuer.

Unser Lebenstraum ist verwirklicht

Und wie kam es zur Eröffnung Eures Resorts?

Obwohl das Leben in Brasilien günstiger ist als in Europa, muss man von irgendetwas leben. Meine Frau als Flugbegleiterin hatte hier in Bahia wenige Chancen, ihrem Beruf nachzugehen. Meine Fähigkeiten als IT-Spezialist und Fluglehrer sind auch eher nicht gefragt. Also wagten wir etwas ganz Neues und beschäftigten uns mit der Möglichkeit, Ferienhäuser anzubieten (das Grundstück hatten wir ja schon). Aus einem Haus wurden vier, danach kamen noch zwei Baumhäuser dazu, dann die Infrastruktur wie beispielsweise Schwimmbad und Caféteria – und bevor man sich versieht hat man ein Resort... (lacht)

Wie kamt Ihr auf die Idee, die Anlage mitten in den Urwald einzubetten?

Das Schönste an der Natur ist die Natur. Jedoch sieht man das womöglich eher, wenn man vorher in einem urbanen Umfeld gelebt hat. Unsere Anlage liegt in einer APA, einem regionalen Naturschutzgebiet. Da gibt es natürlich bereits eine Unzahl von Vorschriften. Wir haben aber uns selber noch viel strengere Kriterien auferlegt. So haben wir beispielsweise für den Bau der Häuser keine einzigen Baum gefällt, sondern die Lage der Häuser den natürlichen Gegebenheiten angepasst. Kein Lastwagen konnte zu den Baustellen fahren, das gesamte Baumaterial wurde mit Handkarren durch den Wald transportiert. Dadurch ist es uns gelungen, ein Stück unvergleichliche Natur für unsere Gäste zu bewahren. Der Aufenthalt in unserer Anlage soll unvergesslich bleiben.


 

Was darf ein Gast erwarten?

Leben im Einklang mit der Natur, insbesondere natürlich in unseren Baumhäusern. Trotzdem müssen unsere Gäste auf keinerlei Komfort verzichten. Die Ferienhäuser werden ähnlich einem Hotel geführt, das bedeutet alle Häuser werden täglich komplett gereinigt. Die Caféteria auf dem Gelände bietet auf Wunsch Frühstück an. Nachmittags kann man Kaffee und Kuchen mit Aussicht auf den Atlantik genießen. Der Gast entscheidet selber, ob er im Meer oder im Pool baden möchte. MataEncantada ist familienfreundlich: Es gibt einen Kinderpool und Kinderspielplätze. Mit unseren Fahrrädern kann man die Umgebung erkunden. Aber immer noch das Wichtigste: Ruhe und Erholung am einsamen Strand.


Gibt es etwas, das Gäste im Vorfeld unbedingt wissen sollten?

Unsere Gäste werden bei uns in erster Linie Ruhe und Entspannung finden. Die nächste Partymeile ist mehr als 30 Kilomenter entfernt, unser Resort ist also weniger für Gäste geeignet, die Ballermann-Feeling suchen. Wer die Gegend erkunden will, kann das mit unseren gratis zur Verfügung gestellten Fahrrädern tun, oder aber ein Auto mieten. Für die Automiete ist ein internationaler Führerschein von Vorteil. Die Landeswährung ist Real, Mehrzahl Reais. In der Regel macht es keinen Sinn, bereits in Europa Reais zu kaufen; der Wechselkurs ist in der Regel sehr ungünstig. Besser ist es, zum Beispiel bei den Wechselstuben auf den Flughäfen Euro oder Dollar in Reais zu tauschen oder mit der EC-Karte bei Geldautomaten zu beziehen. Viele Läden und Restaurants akzeptieren heute auch Master- und Visa-Kreditkarten. Für die medizinische Grundversorgung, inklusive Zahnarzt, ist gesorgt. Impfungen werden nicht benötigt.

Die Stromversorgung im Village ist 220V, die 2-poligen Euro-Stecker können verwendet werden. Für 3-polige Schuko-Stecker muss ein Adapter verwendet werden. Mobil-Telefone europäischer Anbieter können problemlos verwendet werden, allerdings sollten sich Gäste vorher über Roaming-Gebühren informieren, diese können sehr hoch sein. Auf dem ganzen Gelände des Village Mata Encantada steht unseren Gästen ein kostenloses WLAN zur Verfügung.

 

Was ist für Dich persönlich das Schönste, was man bei Euch erleben kann?

Sonnenaufgänge aus dem Bilderbuch. Vollmond-Nächte am Meer. Aber das Schönste, was ich bis heute erlebt habe, waren frisch geschlüpfte Meeresschildkröten, die dem Wasser entgegen krabbelten. Gibt es selten, aber mit ein bisschen Glück...

Die Natur steht bei Euch im Mittelpunkt. Was macht Ihr konkret, um Euer kleines Paradies noch möglichst lange zu erhalten?

Es sind die kleinen Dinge, die man hier bewegen kann. Im MataEncantada trennen wir beispielsweise Grünabfälle, um sie zu kompostieren. Die Wasseraufbereitung erfolgt ohne Chemie mit Aktivkohle-Filtern und Ultraviolett-Bestrahlung. Die Warmwasseraufbereitung erfolgt über Solarpanels. Die komplette Elektroinstallation von VillageMataEncantada wird durch ein Gebäudeleitsystem gesteuert, um den Stromverbrauch zu minimieren. Wir steuern die Beleuchtung, die Wasserversorgung, die Steuerung der Schwimmbadtechnik, die Klimaanlagen sowie die Gartenbewässerung mit intelligenter Technik.

Vielen Dank für das nette Gespräch.

 

Das Interview führte Simon Grünke.

Artikel-Info
Land Brasilien
Gebiet Bahia
Kontinent Südamerika
Thema Interview Urlaubsanbieter
Autor Simon Grünke