Segelreise ab Bali mit deutschen Skippern

Mit Toni und Roland unterwegs in der Inselwelt Indonsiens

Inselhopping an Bord der SY Albatros

Bali, Lembongan, Lombok, Gili Nangun

Wir wollten über Weihnachten nicht zu Hause, sondern irgendwo in der Sonne verbringen. Bali stand schon lange auf unserer Wunschliste. So buchten wir eine Koje auf der Albatros. Uns erwartete ein unvergesslicher Segeltörn mit den deutschen Skippern Toni und Roland


Die Crew/ das Schiff

Kennengelernt haben sich Toni und Roland 1997 bei einem Segeltörn in der Türkei. Heute verbinden sie 60.000 Seemeilen.
 Dede, Ali und Dewi gehören zur Crew und kommen von Bali und Lombok. 
Die Segelyacht Albatros ist eine für den Charterbetrieb gebaute Hochseeyacht. Roland hat sie selbst entworfen und all seine langjährige Erfahrung eingebracht, denn von "Fertigprodukten" hatte er genug. So sollten auch wir im großen Unwetter auf hoher See in Sicherheit sein. Die Segelyacht ist aus Aluminium, 23 m lang und mit modernster Technik ausgestattet.

Gilis, Schnorcheln, BBQ, Lagerfeuer

Am ersten Tag segelten wir von unserem kleinen Hafen in Richtung Gili Nangun. Wir konnten unterwegs schnorcheln und das erste mal das kristallklare warme Wasser genießen. Ich hatte noch nie einen blauen Seestern gesehen. Am frühen Abend erreichten wir Gili Nangun. Während wir Passagiere einen Spaziergang durch die kleine Siedlung machten wurde uns ein romantisches BBQ vorbereitet. Das Hightlight war der Thunfisch, den Roland unterwegs an die Angel bekam. Den krönenden Abschluß fand unser erster Tag mit einem mustergültigen Sunset der vom Knistern unseres Lagerfeuers untermalt war. Irgendwann nach vielen Geschichten und Eindrücken gingen wir zufrieden in die Kojen. Ein traumhafter erster Tag.

Rundtour Lombok

Weiter ging es an der Küste von Lombok bis Gili Air. Hier blieben wir zwei Nächte. Wobei ein Tag für eine Ganztagsexkursion per Jeep auf Lombok genutzt wurde. Auf der 4.725 km² großen Insel leben 2,4 Millionen Menschen. Die Hauptstadt Mataram hat ungefähr 360.000 Einwohner. Lombok unterscheidet sich doch sehr von Bali. Roland und Toni haben eine sehr informative Tour für uns zusammen gestellt. Lombok ist noch viel ursprünglicher als Bali, der Tourismus steckt noch in den Kinderschuhen. - GUT SO! - Das Treiben auf den Straßen wird durch die Cidomos (einspännige Pferdewagen) geprägt. Alles scheint noch langsamer zu gehen. Jedes Dorf führt ein anderes Handwerk aus - so wird untereinander Handel betrieben und Tauschgeschäfte abgewickelt. Z.B. mit Korbmöbeln, Holzmöbeln oder Töpferwaren. Wir besuchten ein Töpferdorf. Dort wurden gerade in Handarbeit mehrere hundert Vasen für eine Hotelkette produziert. Der Brennofen war nicht mehr als eine Feuerstelle, die immer in Glut gehalten wurde. Erstaunlich! Es gab ein kleines Ladengeschäft, wo wir Souveniers kaufen konnten, kleine Mitbringsel über die wir uns heute noch freuen.
Toni war hier auf Lonmok wie zu Hause und so bekamen wir eine sehr interessante Führung hinter die Kulissen. Ein original indonesisches Mittagessen in Strandnähe und der Besuch eines wirklich bunten Marktes, auf dem es scheinbar ALLES zu kaufen gab, rundeten diesen eindrucksvollen Tag ab.

Nusa Lembongan

Die letzte Station vor der Rückfahrt war Nusa (Insel) Lembongan - sie ist die kleinste der drei Schwesterinseln östlich von Bali und die einzige der drei Inseln, die sich touristisch entwickelt hat. Die feinen weißen Sandstrände und das kristallklare Wasser locken neben Surfern auch Taucher und Traveller an, die ein wenig Erholung vom Trubel auf Bali suchen. 
Wir ankerten der Insel vorgelagert - nicht weit eines beliebten Tauchspots. Dede gehört zur Crew und ist mit dem Meer vertraut als wäre er selbst ein Fisch. Er ermöglichte uns ein unvergesslich schönes Schnorchel- Erlebnis. Ich war so fasziniert von dieser farbenfrohen und fischreichen Unterwasserwelt, dass ich noch Stunden im Wasser verbringen wollte. Wir waren zu dritt im Wasser - die anderen chillten auf einer schwimmenden Taucherplattform, von der aus wir ins Wasser zum Schnorcheln gegangen waren. Es war einfach so wunderbar im tintenblauen Meer zu schweben, daß wir nicht von der Plattform aus mit dem Dingi zur Albatros zurück gefahren sind, sondern die ganze Strecke geschwommen sind. Unser Adrenalinpegel machte uns zu Langstreckenschwimmern. 
Wieder ein einmaliger Tag!

 

Rückfahrt mit Turbulenzen

Zum Glück ist die Albatros unsinkbar

Turbulente Rückfahrt

Unsere Rückfahrt war sehr turbulent. Wir kamen in ein außergewöhnliches Unwetter. Mitten in der Nacht gingen wir auf Heimatkurs. Roland wußte bereits, was auf uns zu kam. Obwohl das Küchenequipment tatsächlich mit jeder Welle lautstark die Lage wechselte und das Wasser bis über den Bullaugen aufragte - hatte ich Vertrauen ins Schiff und vor allem in Roland, der ein erfahrener Skipper auf den Weltmeeren ist. Es hieß durchhalten. Nach 3 Stunden war der Spuk überstanden. Vielleicht war es ein kleines Seebeben?

Abschied

Der fiel wirklich schwer und wir bewunderten Toni und Roland dafür, daß sie ihren Traum leben. Wir können allen Bali Fans, die auch gern segeln den Törn mit der Albatros nur empfehlen. Wir genossen es deutschsprachig zu reisen. So konnten wir ohne Sprachbarriere in den indonesischen Alltag eintauchen und hatten viele Kontakte zu Einheimischen auf Bali, Lomok und anderen Inseln.

Fotos: K. Stahlberg