Geschichte

Der ungarische Staat entstand durch die Landnahme der Magyaren im ehemals römischen Pannonien.  Deswegen heißt das Land im Original Ungarischem auch: Magyarország.

Das ungarische Reich entwickelte sich vom Ende des 10. Jahrhunderts bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts zu einer führenden Macht in Europa. Im 16. Jahrhundert wurde es in den Türkenkriegen zwischen dem Osmanischen Reich und den Habsburgern. 1718 fiel das Land ganz an die Habsburger. Erbitterte Freiheitskriege führten 1849 zur Unabhängigkeit. Ungarn gehörte aber bis zum Ende des Ersten Weltkrieges zur österreichischen Doppelmonarchie. Im Zweiter Weltkrieg kämpfte das faschistische Ungarn auf Seiten der Achsenmächte. Nach der Niederlage und der Besetzung durch sowjetische Truppen wurde 1946 die Republik und 1948 die Volksrepublik ausgerufen. 1956 versuchte Ungarn sich aus dem Ostblock zu lösen, der "Ungarnaufstand" wurd jedoch blutig niedergeschlagen. Die Loslösung galang 1990. In diesem Jahr fanden die ersten freien Parlamentswahlen statt. 2004 tritt Ungarn der EU bei.

1241/42 wurde Ungarn von den Tartaren erobert. Diese zerstörten die Siedlungen und brachten die dortigen Bewohner um. Nach dem Verschwinden der Tataren baute König Béla IV. Ungarn wieder auf. Er sicherte den Budaer Burgberg und den Königspalast gegen zukünftige Attacken. Das 15. Jahrhundert war für Ungarn das goldene war ein gerechter Herrscher. Er gründete eine sagenumwobene Bibliothek und eine professionelle Armee. Im 16. Jahrhundert kamen die Türken nach Ungarn und die Zeiten wurden schlechter.  Aus der 150-jährigen Besatzungszeit sind vor allem die herrlichen türkischen Bäder in Budapest hervorgegangen.

Die Türken wurden vertrieben und die katholischen Habsburger übernahmen die Herrschaft in Ungarn. Im 18. Und 19. Jahrhundert gab es deswegen Aufstände. Die Revolution 1848 wurde von den Werken des Dichters Sándor Petőfi inspiriert.

1867 willigten die Habsburger schließlich der Errichtung einer Doppelmonarchie ein. Ungarn erhielt eine eigene Regierung mit weitgehenden eigenständigen innenpolitischen Befugnissen, während die Außenpolitik gemeinsam bestimmt wurde. Das Millennium der magyarischen Landnahme wurde landesweit enthusiastisch gefeiert.  Die Niederlage im Ersten Weltkrieg führte zum Zerfall der österreichisch-ungarischen Donaumonarchie. Das führte für Ungarn zum Verlust des Großteils des Landes. Danach geriet das Land unter die rechtsgerichtete Diktatur des Admirals Miklós Horthy. Er kämpfte zu Beginn des zweiten Weltkriegs an der Seite der Deutschen. Als die ungarische Regierung versuchte, mit den Alliierten Verhandlungen aufzunehmen, besetzten die Deutschen 1944 das Land. Bis zum Kriegsende wurden die meisten Juden Ungarns– rund 600 000 Menschen – in Konzentrationslager verschleppt. Dieses tragische Kapitel des Holocausts wir noch heute in Ungarn betrauert. 1945 wurden die Deutschen von der russischen Armee vertrieben. Zwei Jahre später ergriffen die Kommunisten die Macht und errichteten ein stalinistisches Terrorregime. 1956 gab es eine Revolution, aber der Aufstand wurde schließlich von sowjetischen Panzern niedergeschlagen. Hunderttausende Ungarn flohen aus ihrem Heimatland. Doch der Aufstand hatte die sowjetische Macht erschüttert und bewirkte, dass sich das Regime später etwas liberaler gab. 1990 wurde das Land schließlich wieder zu einer Mehrparteien-Demokratie, da die sowjetische Armee abzog. Ungarn gibt sich seitdem zukunftsorientiert. 2004 ist Ungarn der EU beigetreten.