Geschichte Italiens

Italien war jahrhundertelang prägend für die Geschichte Europas und Nordafrikas. Die jetzige Hauptstadt Rom war das Zentrum des Römischen Weltreiches und seit der Spätantike Sitz des Papsttums, dessen Auseinandersetzung mit den weltlichen Mächten die Geschichte des Mittelalters bestimmte. Die früh unabhängigen Städte (u. A. Genua, Venedig) waren wegen ihres Handelsreichtums auch politische und kulturelle Zentren. Vom 16. bis 18. Jahrhundert verfiel die Bedeutung Italiens und der verschiedenen Stadtstaaten. Italien wurde zum Streitobjekt der europäischen Großmächte. Erst im 19. Jahrhundert entstand der italienische Nationalstaat. Italien hat nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges zahlreiche Kolonien verloren. Von größeren Gebietsabtretungen blieb das Land jedoch verschont. Die neue Costituzione della Repubblica Italiana wurde von einer verfassungsgebenden Versammlung am 22. Dezember des Jahres 1947 beschlossen und trat zum 1. Januar des Jahres 1948 in Kraft. Italiens Nachkriegsgeschichte ist innenpolitisch durch sehr häufige Wechsel in der Regierung gekennzeichnet. Im Zeitraum von 1994 bis zum Ende des Jahres 2011 wurde die Politik des Landes bestimmt von Parteienbündnissen um Berlusconi und wechselnden Mitte-Links-Koalitionen. Im Jahr 2011 wurde Mario Monto Silvio Berlusconis Nachfolger, der ein Kabinett von parteilosen Fachleuten bildete, um der Eurokrise und der Staatsverschuldung entgegenzutreten.