Geschichte

Südafrika gilt als die Wiege der Menschheit. Die ältesten Fossilfunde von der Gattung des Menschen wurden hier gefunden und ihr Alter wird auf etwa 4 Millionen Jahre geschätzt.

Während der Frühgeschichte besiedelte das Volk der San das südliche Afrika, das bis heute Reste steinzeitlichen Lebens bewahrt. Vor etwa 2000 Jahren teilten sich die viehzüchtenden Khoikhoi aus der Gruppe der Khoisan heraus. Seit dem dritten Jahrhundert wanderten Bantu-Völker in das Land und bevölkerten den Osten Südafrikas. Nachdem Bartolomeu Diaz 1488 die Südspitze Afrikas erreichte, gründeteer die Niederländische Ostindien-Kompanie 1652 mit Kapstadt die erste Siedlung am Kap, die sich rasch zur Kapkolonie erweiterte. 1806 nahmen sie die Briten in Besitz. Nach Norden auswandernde niederländischstämmige „Buren“ gründeten verschiedene Burenrepubliken.

Der burisch-englische Antagonismus endete im Ersten (1880–1881) und im Zweiten Burenkrieg (1899–1902). Nach der Eingliederung der Burenrepubliken in das Britische Empire entstand 1910 die Südafrikanische Union im britischen Commonwealth. 1926 erhielt Südafrika die faktische Souveränität, 1931 auch formal die gesetzgeberische Unabhängigkeit von Großbritannien. Nach dem Zweiten Weltkrieg beschritt Südafrika mit dem System der Apartheid einen rassistischen „Sonderweg“, der erst nach 1989/90 sein Ende fand. Als Apartheid wird eine geschichtliche Periode der staatlich festgelegten und organisierten Rassentrennung in Südafrika bezeichnet. Sie war vor allem durch die autoritäre, selbsterklärte Vorherrschaft der „weißen“, europäischen Bevölkerungsgruppe über alle anderen geprägt.

1961 schied das Land auf außenpolitischen Druck wegen der Apartheidpolitik aus dem Commonwealth aus und gründete die Republik Südafrika. Die erste demokratische Wahl fand 1994 statt. Nelson Mandela wurde erster schwarzer, südafrikanischer Präsident und ging als bedeutende Person in die Geschichte ein. Ab 1944 engagierte er sich bereits im African National Congress (ANC). Aufgrund seiner Aktivitäten gegen die Apartheidspolitik in seiner Heimat musste er 27 Jahre als politischer Gefangener in Haft verbringen. Neben Mahatma Gandhi und Martin Luther King gilt er als einer der im 20. Jahrhundert international herausragenden Vertreter im Kampf für Freiheit, gegen Rassentrennung, Unterdrückung und soziale Ungerechtigkeit. Mandela war deshalb der wichtigste Wegbereiter des versöhnlichen Übergangs von der Apartheid zu einem demokratischen Staat in Südafrika. 1993 erhielt er aus diesem Grund den Friedensnobelpreis. Schon zu Lebzeiten wurde er für viele Menschen weltweit zum politischen und moralischen Vorbild.