Geschichte

Ruanda hat eine lange Geschichte als Monarchie, die mehrere Jahrhunderte zurückreicht. Diese stützte sich auf eine Tutsi-Adelsklasse, wohingegen der größte Teil der einfachen Bevölkerung aus den sog. Hutu bestand. Während der neueren Geschichte Ruandas waren neben der Kolonisation, die Ruanda erst kurz vor dem Jahre 1900 erreichte, die Unabhängigkeit 1962 sowie der Völkermord aus dem Jahre 1994 die bedeutendsten Ereignisse. Zunächst war Ruanda zusammen mit Burundi Teil von Deutsch-Ostafrika. Im Jahr 1916 besetzten belgische Truppen von Belgisch-Kongo aus Ruanda. Belgien erhielt nach dem Ersten Weltkrieg das Mandat zur Verwaltung von Ruanda-Urundi. Der Unabhängigkeit am 1. Juli des Jahres 1962 folgten eine erste und später eine zweite Republik. Insbesondere die erste Republik war von Massakern, Vertreibungen und Fluchtbewegungen von Tutsi begleitet. Seit dieser Zeit lebten sie in den benachbarten Ländern und in aller Welt und organisierten von dort aus eine politische Opposition gegen die Regierung des Landes und bauten die Ruandische Patriotische Front, eine Rebellenarmee, auf. Die Ruandische Patriotische Front (RPF) griff am 1. Oktober 1990 von Uganda aus Ruanda an, um militärisch die Rückkehr von Flüchtlingen zu erzwingen. Verhandlungen auf internationaler Ebene führten zunächst zu einem Waffenstillstand im Juli des Jahres 1992. Nach dem sog. Friedensvertrag von Arusha im Januar 1993 fand eine politische Blockade der Umsetzung der Vereinbarungen des Friedenvertrages statt. 1994 wurde das Flugzeug des damals regierenden Staatspräsidenten Juvenal Habyarimana abgeschossen. Dies wurde von einer Gruppe von Regime-Hardlinern aus dem unmittelbaren Machtkreis des ermordeten Präsidenten als Anlass gesehen, einen Plan zum Massenmord durchzuführen. Durch Propagandamedien wurde zum Massenmord gegen die Tutsi und gegen die oppositionellen Hutu vorzugehen. So wurde vom 7. April bis zum Juni des Jahres 1994 ein Völkermord an Tutsi begangen. Die anschließenden Auseinandersetzungen führten zu einem Flüchtlingsstrom von mehr als zwei Millionen Menschen in die Nachbarländer.