Geschichte

Die berühmten Felsmalereien von Twyfelfontein sind Belege frühgeschichtlicher Besiedlung. Die ersten Menschen, die hier lebten waren die Buschmänner (San) und die Damara. Im Süden siedelten sich später die viehzüchtenden Nama an, die aus Gebieten unterhalb des Oranje-Flusses nördlich zogen.  Im 15. Jahrhundert besiedelten die ersten Europäer das Land. Der Portugiese Diego Cao errichtete an seinem Ankunftsort, dem heutigen Cape Cross (Kreuzkap), ein Steinkreuz als Zeichen der Inbesitznahme des neu entdeckten Gebietes durch Portugal. Zwischen den indigenen Völern gab es Stammeskriege. Das 19. Jahrhundert war die Zeit als zahlreiche Missionare ihre Tätigkeit in verschiedenen Gebieten des Landes aufnahmen. Walvis Bay wurde von europäischen Wahlfängern als Hafen genutzt.

1883 kaufte der deutsche Kaufmann Adolf von Lüderitz von den Nama das Gebiet "Angra Pequeña" - die spätere Lüderitzbucht und errichte dort seine Handelsstation. Ein jahr später wird das Gebiet vom Deutschen Reich unter Schutz gestellt. 1890 wird aus dem deutschen Schutzgebiet eine Kronkolonie. Im gleichen Jahr legt der Helgoland-Sansibar-Vertrag zwischen Deutschland und Großbritannien auch die Grenzen von Deutsch-Südwestafrika fest, das um den Caprivi-Zipfel erweitert wird, um Zugang zum Sambesi zu erhalten. Aufstände der indigenen Völker gegen die Deutschen blieben erfolglos. 1907 wurden durch die deutsche Verwaltung erste Tierreservate geschaffen, darunter der damals viermal größere Etoscha-Park.

Im ersten Weltkrieg wird die deutsche Kolonie von südafrikanischen Truppen besetzt. Das Gebiet unterliegt nun dem Völkerbund und Südafrika erhält das Mandat zur Verwaltung. Nach dem zweiten Weltkrieg weigert sich Südafrika, die Zuständigkeit der UN (Vereinten Nationen) zu akzeptieren und überträgt später die Apartheidspolitik nach Südwestafrika. Unter internationalen Druck plant Namibia die Unabhängigkeit, doch die Wahlen von 1978 finden ohne die führende Befreiungsorganisation SWAPO statt und werden daher nicht anerkannt. Die SWAPO führt aus dem nördlichen Nachbarland Angola einen Befreiungskrieg gegen die südafrikanische Besatzung.

1989 finden die ersten Wahlen zur verfassungsgebenden Versammlung statt, die die SWAPO als deutlichen Sieger hervorbringen. Am 21.03.1990 erhält Namibia als letztes afrikanisches Land seine Unabhängigkeit und SWAPO-Führer Sam Nujoma wird erster Präsident des Landes. Er wird noch zweimal wieder gewählt. H. Pohamba wird 2004 mit mehr als 75 Prozent der Stimmen zum nächsten Präsidenten Namibias gewählt.