Mit einem 4-Sterne Tauchschiff durch Thailand und Burma

Interview mit Markus dem Investor und Veranstalter der Tauchsafaris

Hallo Markus, Euer neues Flaggschiff ist fertig – wie lange hat es gedauert von der ersten Idee bis zum letzten Feinschliff?

Etwa eineinhalb Jahre, aber die Idee entstand schon lange Zeit vorher. Ich habe all die Jahre viele Ideen und Eindrücke gesammelt, um nun endlich ein optimales Boot nach meinen Vorstellungen zu bauen.  

Die MV Bavaria ist ein Schiff von Tauchern für Taucher und speziell für Tauchsafaris gebaut worden. Was können Gäste ab sofort bei Euch erwarten?

Unsere Gäste können ein Boot erwarten, das nach meiner jahrelangen Bootserfahrung wirklich sämtliche Ansprüche von Tauchern sowie Schnorchlern erfüllt. Dazu gehört beispielsweise eine große Tauchplattform mit niedrigen Ausstiegsleitern, welche den Ausstieg erleichtern, schnell zu erreichende Toiletten am Tauchdeck und viel Stauraum für Tauchequipment.  Außerdem bietet das Schiff ein großzügiges und durchdachtes Tauchdeck, komfortable Kabinen und ein weitläufiges Sonnendeck, welches zum Relaxen und auch zum Schlafen unterm Sternenhimmel bestens geeignet ist. Die mit einem Außengang zu erreichenden Kabinen haben jeweils ein eigenes Bad, eine individuell einstellbare Klimaanlage sowie Fenster zum Öffnen. Außerdem gibt es ein bequemes Dinnerdeck und genügend Ruheplätze im schönen Saloon.  

Wieviele Schiffe habt Ihr außer der MV Bavaria noch im Einsatz?

Mein vorheriges Schiff, die MV Amapon, fährt weiterhin. Außerdem habe ich noch eine weitere Kooperation mit einer sehr guten Tauchschule um auch Tagestouren anbieten zu können.

Welche Voraussetzungen muss man mitbringen, um mit Euch auf einen Trip zu gehen? Sind Eure Angebote auch für Anfänger oder Kinder geeignet?

Das kommt ganz darauf an welche Tour jemand machen möchte. Wir machen 3-Tages-Touren zu den Similan Inseln, die sehr einfach zu betauchen sind und für Anfänger und auch Tauchschüler bestens geeignet sind. Ansonsten reicht für die 6-Tage-Thailand Tour ein Anfängerschein. Da allerdings die Myanmar-Touren etwas anspruchsvoller sind, sollte man hier bereits ein etwas erfahrener Taucher sein.

Schauen wir mal ein bisschen zurück und kommen zu Dir persönlich. Kannst Du Dich noch an Deinen allerersten Tauchgang erinnern? Und wann hat Dich das Tauchfieber so richtig gepackt?

Ich denke den ersten Tauchgang seines Lebens vergisst kein Taucher. Ich persönlich kann mich auf alle Fälle noch ganz gut daran erinnern. Das war 1995 in Lanzarote. Nach dieser ersten Erfahrung hat mich das Tauchfieber sofort gepackt.  

Was war rückblickend Dein schönstes und/oder aufregendstes Erlebnis unter Wasser?

Das ist schwierig zu sagen, ich habe da schon ein paar tolle Erlebnisse gehabt. Zum Beispiel das Tauchen mit dem Weißspitzen-Hochseehai (Longimanus) in Ägypten. Oder ein Tauchgang auf Koh Tachai in Thailand bei dem wir zwei Walhaie und einen Manta auf einmal gesehen haben und man gar nicht mehr wusste wo man hin schauen soll. Aber mein schönstes Erlebnis war wohl das Tauchen/Schnorcheln mit den Delphinen. Da hat sich ein junger Delphin ganz besonders für mich interessiert und ist 20 Minuten bei mir geblieben. Zur Verabschiedung hat er mich dann noch kurz angestupst und sich mit einem Piepsen verabschiedet. Ich weiß nicht was der mir sagen wollte, aber daher kommt meine Liebe zu den Delphinen.

Wie kam es dazu, eine Tauchbasis in Thailand zu eröffnen?

Das war eigentlich Zufall. Ich habe dort bei Freunden aus Österreich meinen Divemaster gemacht und mich in das Land und die Leute verliebt. Bin dann immer wieder mit Gruppen nach Thailand gereist und als dann meine Bekannten aus Altersgründen ihre Tauchbasis geschlossen haben, kaufte ich von ihnen das Safariboot und habe selbst angefangen Tauchsafaris anzubieten. Daraufhin habe ich dann meine Tauchschule eröffnet.

Bist Du das ganze Jahr in Thailand vor Ort?

Momentan bin ich zur Saison von Oktober bis April vor Ort, den Rest des Jahres betreibe ich in Deutschland  mein Tauchsportgeschäft „Tauchsport Egginger“. In der Zeit von Mai bis Oktober ist in Thailand / Khao Lak Regenzeit und der Nationalpark Similan und Surin sind geschlossen.

Ist immer eine deutschsprachige Betreuung gewährleistet, auch wenn Du mal nicht da bist?

Ja, ich habe hauptsächlich deutsche Tauchlehrer angestellt und auch mein Geschäftsführer ist deutschsprachig.

Was ist für Dich persönlich das schöne Tauchrevier rund um Thailand?

Ganz Similan ist wunderschön zu tauchen. Die riesigen weichen Felsformationen beeindrucken mich immer wieder. Zu meinen Favoriten gehören aber vor allem Koh Bon, Koh Tachai und die Surin Inseln mit dem weltbekannten Richelieu Rock.

Ihr bietet auch Tauch-Trips nach Myanmar an. Wo liegt hier der besondere Reiz?

Myanmar ist noch weitestgehend unberührt. Da das Wasser dort um 2-3 Grad kälter ist als auf den Similan Inseln, findet man dort wunderschöne, farbenprächtige Weichkorallen. Es ist ein Gebiet, das vom Massentourismus noch weit entfernt ist, deshalb trifft man während den Tauchgängen auf keine anderen Tauchgruppen.  Das Tauchgebiet ist sehr vielfältig und vor allem im Makro-Bereich gibt es viel zu sehen. Das Gebiet ist sehr groß und hat viele unbewohnte Inseln an denen wir sicher noch einige unbekannte Tauchplätze erkunden werden.

Wie ist die Verpflegung an Bord geregelt? Welche kulinarischen Highlights können Tauchgäste auf den Trips erwarten?

Die Verpflegung besteht aus einem leichten Frühstück vor dem ersten Tauchgang, gefolgt von einem großen Frühstück. Nach dem zweiten Tauchgang folgt das Mittagessen. Weiterhin dürfen sich die Gäste nach dem dritten Tauchgang auf einen Snack freuen und abschließend gibt es nach dem vierten Tauchgang ein umfangreiches Abendessen. Kaffee, Tee, Wasser sowie alle Softdrinks stehen jederzeit kostenlos zur Verfügung. Unsere Highlights sind ein Mix aus unterschiedlichen Thai-Gerichten und europäischen Spezialitäten. Vor allem Dingen haben wir als einziges Safariboot eine Langnese-Eistruhe an Bord. Und bieten zudem zum Abendessen frischgezapftes Fassbier an!    

Thema Tauchausbildung: Leitest Du alle Kurse persönlich?

Ich kümmere mich mehr um das Organisatorische, mache aber gerne auch mal einen Kurs selber. Da jedoch fast alle meiner Tauchlehrer ihre Ausbildung bei mir absolviert haben, kann ich sicher sein, dass eine korrekte und sichere Ausbildung gewährleistet ist.   

Wie wichtig ist Euch generell die Sicherheit beim Tauchen?

Neben dem Spaß am Tauchen hat die Sicherheit natürlich oberste Priorität, deshalb bieten wir auf unserem neuen Boot auch Nitrox an. Zudem haben wir natürlich sämtliche Notfallausrüstungen wie zum Beispiek Rettungsinseln, Schwimmwesten, Notfallsauerstoff und vieles weitere an Boot. Außerdem werden alle unsere Tauchlehrer regelmäßig in Erster Hilfe und Notfallmanagement geschult.  

Bietet Ihr auch Ausflüge „zu Land“ an?

Ja, wir machen Ausflüge zum Kho Sok Nationalpark und nach Phang Nga. Zudem arbeiten wir mit einem Freund von mir zusammen, der sich auf Landtouren spezialisiert hat. Er kommt ursprünglich aus Deutschland und lebt seit 20 Jahren in Thailand. Er hat alle Trips selbst zusammengestellt, bietet persönliche Touren an und hebt sich somit von der Masse ab.

Wie oft bist Du noch in der Heimat Bayern und gibt es so etwas wie Heimweh?

Ich bin jedes Jahr im Sommer fünf Monate in Bayern und das passt sehr gut. Ich liebe und lebe auch gerne die Bayerische Kultur. Eigentlich habe ich zwei Heimaten. Ich freue mich immer wenn ich im Sommer wieder nach Bayern komme und nach ein paar Monaten freue ich mich dann auch wieder auf meine zweite Heimat Koh Lak / Thailand.

Was wünschst Du Dir für die Zukunft?

Ich wünsche mir viel Spaß und noch viele wunderschöne Tauchgänge zusammen mit meinen Gästen. Vor allem auch unfallfreie Touren und dass uns die wunderschönen Tauchgebiete Thailands noch lange erhalten bleiben.

Vielen Dank für das sympathische Gespräch.

 

Das Interview führte Simon Grünke

Artikel-Info
Land Thailand
Gebiet Khao Lak
Kontinent Asien
Thema Interview Tauchanbieter
Autor Simon Grünke