Reisetipps für Kambodscha

Kulturelle Highlights, Aktivitäten, Unterkünfte, beste Jahreszeit, Anreise

Das sagenumwobene Königreich Kambodscha liegt am Golf von Thailand, eingerahmt von den Nachbarländern Thailand, Laos und Vietnam. Vor allem die legendären Kulturschätze des Landes ziehen Besucher immer wieder in ihren Bann. Das ultimative Highlight sind dabei zweifellos die atemberaubenden Tempel von Angkor Wat. Es ist wohl nicht übertrieben zu sagen, dass die Tempelanlagen einer jener Orte auf der Welt sind, die auf jeder „Bucket List“ ganz nach oben gehören und die man zumindest einmal im Leben gesehen haben sollte.

Das faszinierende Bauwerk aus der vergangenen Kultur der Khmer gilt weltweit als größte religiöse Anlage und ist heute der touristische Anziehungspunkt schlechthin. Aber auch wenn Angkor Wat unbestritten das Aushängeschild des Landes ist – Kambodscha bietet darüber hinaus noch weitere, malerische Schauplätze: Weiße Sandstrände an azurblauem Meer, in Nebel gehüllte Berge mit Wasserfällen und dichtem Dschungel, der größte Süßwassersee Asiens, die pulsierende Hauptstadt Phnom Penh, tolle Kunst- und Kulturzentren, zahlreiche Angebote für Meditation, Spa & Wellness, Wanderungen & Trekking, Naturreisen, Tierbeobachtungen sowie sportliche Aktivitäten zu Wasser und zu Land. Und nicht zuletzt ist Kambodscha deshalb ein so populäres Reiseland, weil die Besucher hier von unglaublich gastfreundlichen und herzlichen Menschen erwartet werden.

HIGHLIGHTS

Angkor Wat: Der gesamte Tempelkomplex ist etwa 200 km² groß und gilt nicht nur als wichtigste historische Stätte in Kambodscha, sondern im gesamten asiatischen Raum. Angkor war einst die Hauptstadt des legendären Reichs der Khmer und ist heute so etwas die das Herz und die Seele des Landes. Pro Jahr wird die beeindruckende Tempelanlage von mehr als zwei Millionen Besuchern aus aller Welt bestaunt. 1992 wurde sie von der UNESCO offiziell zum Weltkulturerbe ernannt. Wichtiger Hinweis: Beim Besichtigen der Tempel und Pagoden sollte man hier (wie auch im Rest des Landes) auf allzu freizügige Kleidung verzichten. Generell sollten die Knie und Schultern bedeckt sein, bauchfreie Tops werden auch nicht gerne gesehen.

Angkor Thom („die große Hauptstadt“) wurde den historischen Überlieferungen zu Folge vom buddhistischen König Jayavarman VII. mit würdevollen Tempeln, prunkvollen Palästen und zahlreichen buddhistischen Klöstern und Universitäten ausgestattet. Man sagt, dass Angkor Thom mit über einer Million Einwohner einst die größte Stadt der Welt gewesen sei. Die Anlage befindet sich etwa einen Kilometer nördlich von Angkor Wat.

Phnom Penh ist die Hauptstadt Kambodschas und bildet mit knapp zwei Millionen Einwohnern auch das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des Königreichs. Die Stadt im Südwesten des Landes hat vor allem kulturell und architektonisch einiges zu bieten. Diverse historische Tempel, Museen, Bauwerke aus der Kolonialzeit, der Königspalast oder das Nationaltheater sind echte Sehenswürdigkeiten. Viele lokale Märkte laden zu günstigem Shoppen und Flanieren ein und bei den viele lebendigen Cafés, Restaurants und Bars kommen auch Nachtschwärmer nicht zu kurz.

Siem Reap ist sozusagen das „Tor nach Angkor Wat“ und allein deswegen ein absoluter Anziehungspunkt für Kambodscha-Touristen. Die Stadt hat etwa 150.000 Einwohner und ist die mit Abstand „westlichste“ Stadt des Landes. Hier dreht sich (fast) alles um die magischen Tempelanlagen und ihre zahlungskräftigen Besucher aus aller Welt. Siem Reap hat durch das immer größere Touristenaufkommen in den vergangenen Jahren einen regelrechten Boom erlebt – was unter anderem auch ein höheres Preisniveau als im Rest des Königreiches zur Folge hatte. Doch trotz nobler Hotels, Boutiquen, Bars und feiner Restaurants hat sich die Stadt in weiten Teilen ihre Ursprünglichkeit bewahrt – eine mehr als interessante Kombination.

Der Botum Sakor Nationalpark ist – noch – ein ziemlicher Geheimtipp, obwohl er der größte Nationalpark des Landes ist. Der 1993 ins Leben gerufene Park ist fast 2.000 qm² groß und bietet eine sagenhafte Tier- und Pflanzenwelt. Er liegt an der Küste des Golfs von Thailand und ist bekannt für seine naturbelassenen, einsamen Sandstrände. Touristen können geführte Tagesausflüge zu Land oder zu Wasser erleben.

Floating Villages:  Ein wirklich außergewöhnlicher Anblick bietet sich Besuchern auf dem See Tonle Sap, wo man einige der sogenannten „Floating Villages“ bewundern kann. Hier spielt sich für die Einwohner das Leben komplett auf dem Wasser ab. Die Häuser sowie gemeinschaftliche Institutionen wie Schulen oder Märkte  sind auf schwimmenden Holzbauten errichtet. Ausflüge zu den Floating Villages kann man am besten von Siem Reap oder von Phnom Penh aus unternehmen.

Koh Tonsay ist eine Insel im Golf von Thailand, die sich zuletzt mehr und mehr zu einem beliebten Touristenziel gemausert hat. Die „Kanincheninsel“ ist dank ihrer hinreißenden Strände optimal zum Sonnenbaden und das umliegende Meer ideal zum Schwimmen und Schnorcheln. Viele Besucher kommen für einen Tagesausflug, inzwischen gibt es aber auch zu mietende Hütten und ein kleines Restaurant, so dass längere Aufenthalte möglich sind. Die Insel ist vor allem am Wochenende ein sehr beliebtes Ziel. Wer also die Idylle bevorzugt, sollte Koh Tonsay lieber an einem Wochentag besuchen.

Sihanoukville: Wer in Kambodscha einen klassischen Strandurlaub am Meer verbringen möchte, der ist an der südlichen Küste mit ihren herrlichen Sandstränden und malerischen Inseln genau richtig. Zentrum der Region ist hier vor allem die charmante Hafenstadt Sihanoukville, die in den vergangenen Jahren immer populärer geworden ist. Hier finden Besucher inzwischen eine perfekte touristische Infrastruktur und ideale Bedingungen für eine entspannte Zeit unter Palmen.

AKTIVITÄTEN

Tauchen: Südostasien ist insgesamt schon lange als Mekka für Taucher aus aller Welt bekannt. Doch während sonst eher Thailand und Indonesien im Fokus stehen, gilt Kambodscha noch ein bisschen als Geheimtipp. Hier gibt es im Süden des Königreichs zahlreiche Inseln und Riffe, die Tauchern und anderen Wassersportlern ideale Bedingungen und eine traumhafte Kulisse bieten. Vor allem die Gegend um Sihanoukville ist bekannt für ihre grandiosen Tauchspots und perfekte Infrastruktur für Tauchbegeisterte.

Fahrrad & Mountainbike: Naturschonend und abseits der üblichen Touristenrouten mit einer außergewöhnlichen Perspektive auf Land und Leute: Fahrradausflüge und Mountainbike-Trips erfreuen sich in Kambodscha immer größerer Beliebtheit. Viele Anbieter haben den Trend längst erkannt und bieten nicht nur in den größeren Städten Fahrräder und Mountainbikes zum Verleih. Gruppentouren mit oder ohne Guide, Tagesausflüge oder organisierte Rad-Camp-Reisen – für passionierte Radfahrer ist garantiert das passende Angebot dabei.

Ideal für eine Mountainbike-Tour in Kambodscha ist zweifellos der populäre Mekong Discovery Trail im Nordosten des Landes. Es handelt sich dabei um ein Geflecht aus unterschiedlichen Wander-, Rad- und Trekkingwegen zwischen den Städten Kratie und Stung Treng. Orientierung für die Routen bietet dabei jeweils das majestätische Flussbett des Mekong. Den Trail kann man entweder mit dem Mountainbike oder zu Fuß erkunden.

Elefantencamps: In Kambodscha wurden Elefanten über Jahrhunderte für schwere Arbeiten, bei Transporten und selbst in Kriegen eingesetzt. Auch heute genießen die Dickhäuter noch immer einen großen Stellenwert – und glücklicherweise steht heute das Wohl der Tiere deutlich mehr im Mittelpunkt. Zahlreiche „Elefantencamps“ laden dazu sein, die Dickhäuter aus nächster Nähe zu beobachten, sie zu füttern oder mal einen kleinen Ritt zu wagen. Generell gilt wie auch in anderen südostasiatischen Ländern: Man sollte sich stets gut informieren, bevor man ein touristischen Angebot im Zusammenhang mit Elefanten in Anspruch nimmt! Leider gibt es immer noch genügend „schwarze Schafe“, die die Tiere nicht artgerecht halten und aus Profitgier ausbeuten.

Kajak-Touren: Wenn ein Land schon mit so vielen wunderschönen Flüssen durchzogen ist und den größten See Südostasiens zu bieten hat – dann liegt es natürlich nahe, das Königreich mal ganz entspannt auf dem Wasser zu erkunden. Zahlreiche Veranstalter verleihen Kajaks und bieten auch geführte Gruppen-Touren beispielsweise auf dem Mekong an.

Kochkurse: Das traditionelle Khmer-Essen ist eine der wichtigsten nationalen Identitäten. Man sagt, der Geist und das Denken der alten Khmer seien im Geschmack von Fleischgerichten und süßen Speisen versteckt und würde beim Verzehr überliefert. Inzwischen bietet die „Cambodia Cooking Class“ in Phnom Penh explizit für Touristen verschiedene Kochkurse an. Eine tolle Möglichkeit, ein Stück Kambodscha für immer mit nach Hause zu nehmen.

KLIMA & REISEZEIT

In Kambodscha herrscht ganzjährig ein tropisches Klima mit viel Wärme und hoher Luftfeuchtigkeit. Echte Abkühlung kann man eigentlich nur in den nördlichen Bergregionen erwarten, wo die Temperaturen nachts schon mal deutlich fallen können. Als angenehmste Reisezeit gilt die am wenigsten heiße Phase von November bis Februar. Die Temperaturen liegen dann meistens zwischen 25 bis 30 Grad.  Diese Jahreszeit ist zugleich die absolute Hauptsaison für den Tourismus. Im Frühjahr (März und April) wird es tagsüber oft an die 40 Grad heiß, bevor dann etwa ab Mai die Monsunzeit beginnt. Währenddessen gibt es täglich einen kurzen, aber heftigen Schauer – bis es wieder aufklart und das Wasser in Rekordgeschwindigkeit von den Straßen verdunstet.

KULINARISCHES

Das kambodschanische Curry („Amok“) ist das Nationalgericht und wird so ziemlich in jedem Restaurant angeboten. Es beinhaltet traditionell Fisch oder Meeresfrüchte, kann aber auf Wunsch auch mit Hähnchen-, Schweine- oder Rindfleisch bestellt werden. Für Vegetarier bietet sich die Tofu-Variante an. Das Curry wird meistens in einem Bananenblatt oder einer Kokosnuss serviert.

Generell finden sich in der kambodschanischen Küche vor allem Einflüsse des Nachbarlands Thailand – an scharfen Gewürzen wird selten gespart. In den größeren Städten gibt es inzwischen aber überall auch genügend Angebote für westliches Essen, weit verbreitet sind aus der Kolonialzeit beispielsweise noch französische Baguettes und Croissants. Wie in vielen asiatischen Ländern sind in Kambodscha vor allem Reis- und Nudelgerichte sowie alle möglichen Arten von Suppen beliebt.

ANREISE

Mit Phnom Penh und Siem Reap bietet Kambodscha zwei internationale Flughäfen, die eine bequeme Einreise ermöglichen. Die meisten Flüge aus Deutschland, Österreich und der Schweiz beinhalten einen Zwischenstopp in einem der südostasiatischen Drehkreuze Bangkok, Kuala Lumpur oder Singapur.

 

Simon Grünke

Artikel-Info
Land Kambodscha
Kontinent Asien
Thema Reisetipps Kambodscha
Autor Simon Grünke