Geschichte Tansanias

Nach Zeiten von Sklaverei und Kolonialisierung erlangte Tanganyika (Festland von Tansania ohne Sansibar und Pemba mit der Insel Mafia) seine Unabhängigkeit. Zwei Jahre später folgte Sansibar, jedoch zunächst unter der Vorherrschaft der Araber. Dieser wird im Jahr 1964 durch ein blutiges Massaker ein Ende bereitet. Gründungstag der Vereinigten Republik Tansania ist der 26. April 1964. Im Jahr 1965 wird das Einparteiensystem in Tansania errichtet. Im Rahmen der sogenannten Arusha-Deklaration werden Leitlinien der Politik formuliert. Durch ein Dorfentwicklungsprogramm werden erhebliche Teil der Bevölkerung des Landes von den traditionellen Streusiedlungen in „Entwicklungsdörfer“ unter Zwang umgesiedelt. Das Gesicht des Einparteienregimes Tansanias ist die charismatische Persönlichkeit Nyereres, dem im In- und Ausland große Sympathien zukommen. Dieser Art der Politik hat es geschafft, die nationale Identität sowie eine konfliktfreie Kohäsion von vielen Ethnien zu fördern. Jedoch wirkt sich die Planwirtschaft verheerend auf die ökonomische Entwicklung Tansanias aus. Dies gesteht Nyerere im Zuge seines Rücktritts im Jahre 1985 und macht den Weg für eine ökonomische und politische Liberalisierung Tansanias frei. In den folgenden Jahren wird unter seinem Nachfolger eine Strukturanpassungspolitik vollzogen, die jedoch in der ersten Zeit eher planlos verläuft. Nach der Zulassung politischer Parteien 1992 folgten in den Jahren 1995, 2000, 2005 und 2010 Mehrparteienwahlen.