Rundreise Portugal - von Nord nach Süd

Länderspecial mit Reisetipps für Individualisten

Antike Metropolen, Berge, Meer und Naturlandschaften

Porto, Lissabon, Alentejo

Ein ganzjährig mildes Klima mit 3.000 Sonnenstunden pro Jahr, 850 Kilometer malerische Atlantikküste und die paradiesischen Inselwelten der Azoren und Madeiras machen Portugal zu einem der wundervollsten Reiseziele Europas.

Portugal hat nicht nur die ältesten Grenzen in ganz Europa, es bietet auch faszinierende Landschaften, unzählige Freizeitmöglichkeiten und ein einzigartiges Kulturerbe, in dem sich Tradition und Moderne harmonisch verbinden. Die exzellente Küche, die weltberühmten Weine und die gastfreundlichen Bewohner vervollständigen ein touristisches Angebot, das keine Wünsche offen lässt.

Beginnen wir unsere Reise im Norden, in einer der antiksten Metropolen Europas: Porto. Die zweitgrößte Stadt Portugals ist für viele Besucher der Ausgangspunkt für eine Tour durch die landschaftliche und kulturelle Vielfalt der gesamten nördlichen Region. Sie ist für ihren Portwein berühmt, der von hier aus in die ganze Welt verschifft wird, aber auch für altertümliche Kirchen und historische Baudenkmäler, wie die Kathedrale Sé oder die Kirche Igreja de São Francisco.

Das Landesinnere prägen Bergmassive und traditionelle Dörfer aus Granit und Schiefer. Auf der Meerseite sind es eher die kosmopolitischen Strände mit ihren Wassersportarten, die den Tagesrhythmus bestimmen. Die hiesigen Bewohner sind stolz auf ihre jahrtausendealte Geschichte. Einige der Orte sind so bedeutend für die Menschheit, dass sie von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt wurden. Beispielsweise die Klöster von Alcobaça und Batalha, das Convento de Cristo in Tomar und die Universität von Coimbra.

Auf dem Weg nach Süden machen wir einen Stopp in der Hauptstadt Lissabon. Hier sind im Laufe der Jahrhunderte immer wieder verschiedene Kulturen aus der gesamten Welt verschmolzen. Einige der schönsten Ecken der Stadt befinden sich rund um die Monumental-Zone von Belém mit Baudenkmälern des Weltkulturerbes, mittelalterlichen Vierteln und zeitgenössischen Freizeitgebieten wie dem Nationenpark Parque das Nações. An der Uferstraße finden wir Strände, Villen und Hotels und weiter entlang der Küste stoßen wir auf weltbekannte Surf-Spots und Paläste, die zur Kulturlandschaft von Sintra gehören.

Während im nördlicheren Portugal der Lebensrhythmus vom Grün der Gemüseregionen geprägt wird, verbindet sich die Landschaft weiter südlich von Lissabon mit Sonne, Hitze und einem verlangsamten Tempo. Das ist der Alentejo. Hier warten auf uns endlose Weiden, im Wind wogende Kornfelder und an der Küste ursprüngliche Strände von unerforschter Schönheit. Die Kraft der Erde und der Zeit steht hier im Mittelpunkt: Städte wie Elvas und Évora, die ebenfalls von der UNESCO als Weltkulturerbe klassifiziert wurden, zeigen die Beharrlichkeit der Menschen.  Die Ebene vereinfacht das Wandern, Fahrradfahren oder Reiten. Die Küste wiederum liegt hoch und zerklüftet, mit kleinen geschützten Stränden, die ideal zum Surfen sind. 

Der Süden und die Inselwelten im Atlantik

Algarve, Azoren, Madeira und Porto Santo

Die Algarve am südlichsten Zipfel Portugals ist die beliebteste Touristen-Region, hier erwartet uns das ganze Jahr über ein traumhaftes Klima. Phantastische Strände, goldfarbene Steilfelsen, fast unbewohnte Inseln, versteckte Buchten und der ruhige, warme Ozean in allen Blautönen locken jedes Jahr Besucher aus aller Welt an.

Bei all dem Strandspaß sollten wir das Gebirge aber nicht vergessen. Hier leben die Einwohner noch in totaler Harmonie mit der Natur und uralten Traditionen. Auch die Städte der Algarve sind berüchtigt: In Silves finden wir die Spuren der arabischen Vergangenheit und Lagos trägt das Erbe aus der großen Zeit der Entdeckungen. Die pulsierenden Städte Portimão und Albufeira bieten Unterhaltung für Nachtschwärmer. Tavira ist ein Mekka für traditionelle Architektur, und Faro, das Eingangstor zur Region, ist einen längeren Aufenthalt schon allein wegen seinem wunderschönen historischen Zentrum wert. Mit Bootsausflügen oder auf Wegen zum Wandern oder Fahrradfahren können wir die Region auf ökologische Art am besten kennenlernen.

Die Küche der Algarve ist berühmt für frische Fische und Schalentiere, gegrillt oder als Cataplana (Eintopf im Kupferkessel). Uns erwarten wahrhaft himmlische Geschmackserlebnisse, die man auf einer einfachen Strandterrasse oder in den edleren Restaurants genießen kann. Die kulinarischen Highlights sollte man in dieser Region auf keinen Fall verpassen.

Und was wäre Portugal ohne die Azoren? Die Bewohner nennen ihr Azoren-Archipel „ein Stück Erde voll natürlicher Schönheit in der blauen Unermesslichkeit des Atlantiks“. Man mag ihnen diese dichterische Übertreibung verzeihen, wenn man sich dieses kleine Stück Paradies genauer anschaut: Im Osten, auf der Insel Santa Maria, sind die Strände warm und aus feinem Sand. Die größte Insel São Miguel beeindruckt mit ihren Kraterseen Sete Cidades und Fogo. Die von der Erde ausströmende Kraft kann man an den heißen Thermalquellen und den vulkanischen Seen verspüren, genau wie beim köstlichen Eintopf-Gericht „Cozido das Furnas“, das langsam im Inneren der Erde gegart wird.

In der Zentralen Gruppe verteilen sich die Inseln Terceira, São Jorge, Pico, Faial und Graciosa idyllisch über das Meer, in dem sich Wale und Delfine tummeln. Auf Terceira, ebenfalls Weltkulturerbe, wird die lange Historie der Insel zelebriert. Faial steht für das frische Blau der Hortensien und den erloschenen Capelinhos-Vulkan, der an eine Mondlandschaft erinnert. Gegenüber sehen wir Pico, das aus dem Meer erwachsene Gebirge mit seinen auf schwarzen Lavafeldern angepflanzten Weingärten. In São Jorge richtet sich der Blick auf die Fajãs und auf den typischen Käse, eine Insel-Spezialität mit unverwechselbarem Geschmack. Die grüne Insel Graciosa besitzt unzählige Rebflächen, auf denen eigentümliche Windmühlen ein faszinierendes Bild zeichnen. In der westlichen Gruppe begeistern uns auf der Insel Flores die prachtvollen, natürlichen Wasserfälle und die von Vulkanen geformten Seen. Corvo, die Miniaturinsel, zieht verschiedene Vogelarten an, die aus Europa und Amerika herankommen. Das sind die Azoren: neun kleine Inseln, neun kleine Welten, neun kleine Paradiese. 

Nicht weniger fesselnd sind in ihrer Erscheinung die Inseln Madeira und Porto Santo, ebenfalls mitten im Atlantik gelegen und ein Rückzugsort von natürlicher Pracht. Hier verschmelzen das Tiefblau des Ozeans, das Smaragdgrün der Vegetation und die exotische Farbenvielfalt der Blumen mit dem größten Lorbeerwald der Welt. Die ganzjährlich frühlingshaften Temperaturen laden zu Aktivitäten unter freiem Himmel ein. Wanderungen und Bootsausflüge sind perfekt, um die wunderschöne Küste zu genießen. Durch die gastfreundliche und naturverbundene Atmosphäre auf Madeira sind Ausgeglichenheit und Wohlbefinden hier der Normalzustand. Die Insel bietet verschiedene Badekomplexe und Zugänge zum Meer mit idealen Bedingungen für Wassersportler und Taucher. Die vielen traditionellen Feste im Laufe des Jahres sind gute Gelegenheiten, um die Gastronomie der Insel zu genießen und Madeira in Festtagsstimmung zu erleben, mit Schwerpunkt auf den Karnevalsumzügen, dem Blumenfest, dem Atlantik-Festival und vor allem dem berühmten Feuerwerk zu Silvester.

Simon Grünke

(Mit Dank an das National Tourist Office Portugal)

Artikel-Info
Land Portugal
Gebiet Festland und Inseln
Kontinent Europa
Thema Länderspecial Portugal
Autor Simon Grünke