Kanarische Inseln - Reisetipps, Unterkünfte, Aktivurlaub

Teneriffa, Gran Canaria, Fuerteventura, Lanzarote, La Palma, Gomera und El Hierro

Nicht allzu lange im Flugzeug sitzen, für den Urlaub den Geldbeutel nicht übermäßig strapazieren und trotzdem richtig Sonne tanken, während es in Deutschland kalt ist? Die ganzjährige Alternative bieten die Kanarischen Inseln!

Die sieben Hauptinseln sind von Januar bis Dezember ein absolutes Traumziel. Denn dank der Nähe zu Nordwestafrika fallen die Temperaturen hier fast nie unter 18 Grad. Auf der anderen Seite bleibt man auch im Sommer von extrem heißen Tagen jenseits der 30 Grad verschont. Kurzum: Das Klima auf den Kanaren ist rund ums Jahr nahezu perfekt.

Darüber hinaus locken die Inseln mit wunderbar abwechslungsreichen Landschaften und attraktiven Angeboten für Aktivurlauber. In den vergangenen Jahren hat die Zahl der sport- und abenteuerbegeisterten Besucher deutlich zugenommen. Ob ausgiebige Klettertouren in den Bergen, Wassersport, Wandern, Reiten, Mountainbiking oder Trekking-Touren in den Nationalparks: Wer etwas erleben möchte, findet auf den Kanaren ganz sicher das passende Angebot. Und eines haben alle sieben Inseln in jedem Fall gemeinsam: Kurze Wege zu den herrlichen Stränden und eine bezaubernde Natur. Und was gibt es auf den Inseln außer von Sonne und Strand zu genießen? Hier unserer Überblick:


TENERIFFA

Die „Insel des ewigen Frühlings“ ist über zwei Flughäfen von Deutschland aus ideal zu erreichen. Ein echter Geheimtipp ist der Botanische Garten in Puerto de la Cruz. Der Park ist mit viel Liebe gestaltet und eine echte Oase der Ruhe. Hier schwimmen wunderschöne Seerosen in kunstvoll angelegten Teichen, beeindruckende Kakteen reihen sich an riesige Feigenbäume und diverse Palmenarten.  Dazwischen schlängeln sich kleine Bäche, an denen sich farbenprächtige Vögel sammeln. Hier kommen nicht nur Naturliebhaber auf ihre Kosten.

Weinkenner sollten unbedingt einen Abstecher in das Weinmuseum „Casa del Vino El Sauzal“ machen, das im Norden von Teneriffa liegt. Neben interessanten Hintergründen zum Weinanbau auf der größten Kanareninsel erwartet Museumsbesucher auf Wunsch natürlich auch eine Weinprobe.

Nicht nur für passionierte Wanderer dürfte der Cañadas del Teide Nationalpark ein echtes Highlight unter den Sehenswürdigkeiten Teneriffas sein. Der Park wurde 1954 offiziell eingeweiht und gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Neben faszinierenden Kraterlandschaften können Besucher hier den höchsten Berg Spaniens bestaunen – den Teide. Auf dem Weg nach oben durchquert man alle Vegetationszonen.

Anreise: Eher ungewöhnlich, aber durchaus zu empfehlen ist die angenehme Anreise per Schiff. Vom spanischen Festland aus legen von Cadiz regelmäßig Fähren nach Teneriffa ab. Auf den Schiffen können Sie auch mit dem Auto übersetzen, die Überfahrt dauert knapp zwei Tage. Wesentlich schneller sind Sie natürlich mit dem Flieger: In gut vier Stunden landen Sie von Deutschland aus auf einem der beiden Flughäfen Teneriffas.

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GRAN CANARIA

Hier erwarten die Sonnenhungrigen knapp 60 Kilometer Strand und über 230 Kilometer Küste. Die Insel ist inzwischen zu einem kleinen Mekka für Wassersportler geworden. Ob Tauchen, Schnorcheln, Windsurfen, Kitesurfen, Hochseeangeln oder Segeln – die facettenreiche (Unter-)Wasserwelt Gran Canarias bietet ideale Bedingungen.

Im Gegensatz zu einigen anderen Naturparks auf der Insel ist der Cocodrilo Park bei Urlaubern weniger bekannt. Ursprünglich war keine touristische Nutzung des Parks geplant, daher liegt er in einer eher ungewöhnlichen Gegend: Im östlichen Teil von Gran Canaria, am Fuße des Roque Aguayro. Wie der spanische Name schon verrät, handelt es sich hierbei um einen Krokodilpark. In Zusammenarbeit mit einer Umweltschutzorganisation wurde hier eine artgerechte Umwelt für hunderte Krokodile geschaffen. Besucher können atemberaubende Dressurshows erleben oder bei einer Fütterung dabei sein. Neben den Krokodilen finden sich in dem zoo-ähnlichen Park inzwischen auch Affen, Zebras, diverse Papageienarten, Lamas, Schildkröten und Schlangen.

Anreise: In rund dreieinhalb Flugstunden erreicht man von Deutschland aus die Traumstrände von Gran Canaria. Ein weiterer Pluspunkt: Diverse Fluggesellschaften bieten inzwischen günstige Direktflüge auf die Insel an. Außerdem ist Gran Canaria ebenfalls durch mehrere Schiffslinien mit dem spanischen Festland verbunden

FUERTEVENTURA

Ebenso wie Gran Canaria ist auch Fuerteventura vor allem bekannt für seine paradiesischen Strände am Atlantischen Ozean. Die Insel ist aber auch ein Geheimtipp für Wanderfreunde. Auf zahlreichen Wegen und Pfaden kann man Fuerteventura durchstreifen, es werden auch begleitete Esel- und Ziegenwanderungen angeboten. Reiter können die Insel auf dem Rücken eines Pferdes erkunden.

Bootstouren zur Insel Lobos: Das kleine Eiland liegt zwischen Fuerteventura und Lanzarote und ist ein absolutes Paradies für Naturliebhaber. Die Insel ist unbewohnt und steht seit über 30 Jahren unter Naturschutz. Lobos ist Teil des Nationalpark Natural de las Dunas Corralejo und Heimat für unzählige exotische Vogel- und Pflanzenarten. Übersetzen kann man von Corralejo aus mit kleinen Personenfähren.

Durch die enorme Zahl von Fischen in direkter Küstennähe ist Fuerteventura seit jeher ein beliebtes Ziel für Angler. Wahlweise kann man die Angelroute von der Insel auswerfen oder sich aufs Meer zum Hochseeangeln begeben. Schwertfische, Thunfische, Papageienfische oder Doraden lassen hier jedes Anglerherz höher schlagen.

Anreise: Fuerteventura erreichen Sie nach etwa viereinhalb Stunden Flugzeit. Der Flughafen befindet sich in der Nähe der Inselhauptstadt Puerto del Rosario – einer pulsierenden Hafenstadt. Viele bekannte Airlines bieten tägliche Direktflüge auf die Insel an. Sollten Sie Fuerteventura nicht als Pauschalurlauber, sondern individuell besuchen, dann bringt Sie vom Flughafen ein Mietwagen, Bus oder Taxi zum gewünschten Ziel.


LANZAROTE

Auf der „Vulkaninsel“ gibt es zahlreiche mehr oder weniger bekannte Sehenswürdigkeiten. Zu den populären Touristenzielen zählt zweifellos das Omar-Sharif-Haus. In den 70er-Jahren entwarf der berühmte spanische Architekt César Manrique – der auf Lanzarote geboren wurde und mit seinem Schaffen die Insel entscheidend geprägt hat – ein Haus für den weltbekannten Schauspieler. Die Legende besagt, dass der Darsteller von „Doktor Schiwago“ das Anwesen nur kurze Zeit später beim Glücksspiel verlor. Heute werden Führungen durch das vielleicht beeindruckendste Gebäude der Insel angeboten.

Die Gemeinde Yaiza im Südwesten von Lanzarote ist ein absolut lohnendes Ziel für einen Tagesausflug. Der Grund: die malerische Lagune „Lago Verde“. In einem alten Vulkankrater hat sich hier ein faszinierender, fast schon leuchtend grüner See gebildet. Unter Einheimischen gilt die unter Naturschutz stehende Lagune als kleines Wunder. Strahlt die Sonne direkt auf das grüne Wasser, bietet sich Besuchern ein fantastisches Farbenspiel.

Anreise: Der schnellste und günstigste Weg nach Lanzarote führt durch die Luft. Der Inselflughafen Arrecife wird von fast jedem größeren deutschen Flughafen angeflogen, unterwegs sind Sie vier bis fünf Stunden. Auch einige Low-Budget-Airlines haben inzwischen Lanzarote mittlerweile mit Direktflügen im Programm, unter anderem Ryanair. Wer sein Auto mit auf die Insel nehmen möchte, dem sei ebenfalls die Überfahrt per Schiff von Cadiz aus empfohlen.

EL HIERRO

Die kleine Öko-Insel ist die Perle der Kanaren und seit Sommer 2015 völlig autark. Ein Wind-Wasser-Kraftwerk versorgt die gesamte Insel mit Strom. Von Deutschland anreisend landet man in der Regel auf Teneriffa und setzt dann mit einer Fähre oder einem Leichtflugzeug über. El Hierro ist die kleinste Insel der Kanaren und gilt nicht unbedingt als klassisches Ziel für Strand- und Badeurlauber. Dafür ist das Angebot für Aktivurlauber in der faszinierenden Natur der Insel umso bemerkenswerter. Die UNESCO hat El Hierro im Jahr 2000 zum Biosphärenreservat erklärt.

Die Wander- und Radwege sind ein absoluter Traum. Eine einzigartige Flora und Fauna, endlose Lavafelder, uralte Riesen-Bäume, malerische Berghänge, die spektakulären Steilwände von El Golfo oder die Hochebene La Dehesa – El Hierro lässt bei Naturfreunden keine Wünsche offen.

Der Wachholder-Wald El Sabinar ist ein echtes Naturphänomen. Der enorme Wind drückt die Baumkronen teilweise bis auf die Erde, dazu umgibt die Bäume ein Schleier aus Nebel und Sonne – ein absolut märchenhafter Anblick und ein sehr lohnendes Ausflugsziel im Westen der Insel.

Anreise: Auch die kleinsten Kanareninsel erreichen Sie am besten mit einer Fähre vom Süden Teneriffas aus, denn es gibt keine direkten Flugverbindungen auf die Insel von Deutschland aus. Zwischen beiden Inseln liegen etwa 120 Kilometer, die mit der Schnellfähre in knapp drei Stunden zurückgelegt werden. Alternativ kann mit dem Flugzeug auch Gran Canaria angeflogen und von dort per Fähre nach El Hierro weitergereist werden. Die kostspieligere Variante ist der Weiterflug mit einem Kleinflugzeug von Teneriffa Nord oder Gran Canaria aus – in diesem Fall erreicht man El Hierro von dort aus in 30 bis 45 Minuten.

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LA PALMA

Vielleicht sogar noch ein bisschen mehr als Fuerteventura, ist La Palma ein Mekka für Wanderer. Nicht umsonst nennen die Bewohner ihre Heimat liebevoll „die schöne Insel“. Und das ist nicht zu viel versprochen: Ob durch die zahlreichen Berge oder entlang der ausgewiesenen Vulkanpfade, die malerische Natur zieht Wanderer unterwegs in ihren Bann. Beliebte Ziele für Einzel- oder Gruppenwanderer sind außerdem die Nebelwälder von Los Tilos und der Nationalpark Caldera de Taburiente.

Das Highlight des Jahres auf La Palma ist für seine Einwohner und Touristen gleichermaßen der Karneval. Besonders in den Städten Santa Cruz und Los Llanos de Adriane herrscht während der närrischen Zeit echtes südamerikanisches Flair, das an den Fasching in Brasilien oder auf Kuba erinnert. Es wird salsa-tanzend durch die Straßen gezogen, Männer tragen Frauenkostüme und am Rosenmontag gibt es große Umzüge in strahlendem Weiß. Am Aschermittwoch ist dann die „Beerdigung der Sardine“ ein heiteres Spektakel. Um Mitternacht wird eine riesige Sardine aus Pappmaché zum Meer getragen und dort verbrannt – bevor die Party in den Straßen weitergeht.

Anreise: Einige deutsche Flughäfen fliegen La Palma direkt an – beispielsweise Hamburg, Frankfurt, Düsseldorf oder München. Zu empfehlen sind die günstigen Verbindungen mit Condor oder Air Berlin. Eine Alternative sind günstige Charterflüge nach Teneriffa und von dort die Überfahrt per Katamaran in nur zwei Stunden. Eine normale Fähre zwischen Teneriffa und La Palma benötigt etwa acht Stunden. Wer selbst fährt, dem sei auch hier die Festland-Fähre ab Cadiz empfohlen.


LA GOMERA

Eine wirklich zu empfehlende Aktivität rund um die zweitkleinste Kanareninsel ist das „Whale Watching“. Meistens geht es am frühen Morgen in kleinen Booten hinaus, um die Wale und Delfine in ihrer natürlichen Umgebung aus der Nähe zu erleben. Ein unvergessliches Erlebnis!

Wer sich für die Geschichte von La Gomera interessiert, wird früher oder später auf den Ausdruck „El Silbo“ stoßen – damit ist die traditionelle Pfeif-Sprache der Gomeros gemeint. Die Ureinwohner der Insel konnten sich damit in vergangenen Tagen auch auf sehr lange Distanzen verständigen. Die Sprache wird auch heute noch in den Schulen unterrichtet. Besucher können El Silbo am ehesten auf einer der vielen öffentlichen Fiestas auf der Insel erleben.

Der Festungsturm Torre del Conde steht bei vielen Touristen ganz oben auf der Liste der Sehenswürdigkeiten. Das knapp 600 Jahre alte Gebäude diente zu Kolonialzeiten als Wehrturm im Kampf gegen die Rebellionen der Einheimischen. Heute dient der Turm unter anderem als Museum.

Anreise: Wichtig ist der Hinweis, dass es vom europäischen Festland keine direkte Flugverbindung nach La Gomera gibt. In der Regel fliegt man also auf den südlichen Flughafen der Nachbarinsel Teneriffa (Reina Sofia) und setzt dort vom Fährhafen Los Cristianos aus über. Die Überfahrt dauert lediglich 40 bis 60 Minuten. Auf La Gomera stehen Ihnen Mietwagen, Taxis oder Busse als Transportmittel zur Verfügung. Wer schnell seekrank wird, kann das Schiff auch vermeiden: In diesem Fall zum nördlichen Flughafen Teneriffas fliegen und von dort per Leichtflugzeug weiter zum kleinen Flughafen auf La Gomera (Playa Santiago). Autofahrer können La Gomera per Fähre vom spanischen Festland (Cadiz) aus erreichen.


Autor: Simon Grünke

mit herzlichen Dank an das Tourism Board der Kanarischen Inseln

Artikel-Info
Land Spanien
Gebiet Kanarische Inseln
Kontinent Afrika
Thema Reisetipps
Autor Simon Grünke

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