Nachhaltige Reisen durch Indien

Interview mit dem Franzosen David, der in Deutschland aufwuchs

„Wer einmal nicht nur mit den Augen, sondern mit der Seele in Indien gewesen ist, dem bleibt es ein Heimwehland.“

Unser Gastgeber David ist glücklich, Teil des Teams zu sein: „Unser Unternehmen ist jung, international, dynamisch und immer vor Ort. Das besondere an unseren Reisen ist, dass alles machbar ist und alle Wünsche unserer Gäste in Erfüllung gehen können.“

Wasser wohin das Auge reicht. Ein unendliches Netz aus schillernden Flüssen und Seen. So erstrecken sich die berühmten Backwaters über 900 km durch die Westhälfte Keralas, umgeben von tropischen Pflanzen und Reisfeldern, Heimat unzähliger Tierarten und extrem entspannter Menschen. Kein Wunder, dass Kerala David’s persönlicher Favorit ist. Obwohl es ihm die erhabenen Gipfel der Himalayakette auch stark angetan haben: „Nichts ist abenteuerlicher als die Weite der legendären Transhimalaya Straße. Ringsherum nichts, nur Berge. Abends kehren wir ein bei den freundlichsten Menschen der Welt, die mit einem hausgemachten Curry auf uns warten“.

 

Davids Weg nach Indien

Dass David in Deutschland kein Häuslebauer werden würde, war ihm schon früh klar. So lange er sich erinnern kann war er mit seinen Eltern auf Reisen, hat in verschiedenen Ländern gelebt, ein wahrer Globetrotter. Der gebürtige Franzose ist in Deutschland aufgewachsten und wohnte zuletzt in Norwegens Hauptstadt Oslo. Seit Februar 2012 nennt er nun Indien seine neue Heimat – und will so schnell nicht wieder weg. Dabei ist er eher zufällig hier gelandet: Quasi einen Job in Dublin in der Tasche, erhält er plötzlich einen Anruf. Ein alter Freund, zu der Zeit Praktikant in Delhi, erzählt ihm von deren Plänen, sich auch in Deutschland einen Namen zu machen. Wer könnte das besser in die Wege leiten, als ein Deutscher? Zwei Tage später: David hat den Direktor am Telefon – einen Monat danach ist er Indien...

David versteht es, Menschen aus seiner Heimat mit seiner Begeisterung für Indien anzustecken: „Alles in Indien macht das Leben in dem Land lebenswert. Jeden Tag sieht man etwas völlig Verrücktes.“ Indien ist für ihn bisher das wohl größte Abenteuer. „Selbst wenn man den miesesten Tag und die schlechteste Laune hat, braucht man nur auf die Straße zu gehen, um in 2 Minuten wieder zu lächeln und glücklich zu sein. Es ist unglaublich.“ Und sein Job bei Shanti Travel erlaubt es ihm, ganz und gar in die Kultur einzutauchen. „Ich liebe meinen Job, weil ich jeden Tag neue Sachen lerne, nicht nur für den Job, aber auch über dieses faszinierende Land und seine reiche Kultur...und natürlich weil ich reisen darf und anderen Reisenden all mein Wissen und meine Erfahrungen weitergeben kann.“

Das Team ist ein bunter Mix aus Indern und Europäern. Das hilft David die indische Kultur bestens zu verstehen. Gleichzeitig kann er sich mit seinen europäischen Kollegen, sozusagen kulturell Gleichgesinnten, über seine Erfahrungen austauschen. Es herrscht eine herzliche Atmosphäre und alle sind eng verbunden durch ihre große Leidenschaft für Indien. David’s Lieblingszitat von Hermann Hesse: „Wer einmal nicht nur mit den Augen, sondern mit der Seele in Indien gewesen ist, dem bleibt es ein Heimwehland.“


Reisen, die Träume erfüllen

Mit Reisen quer durch den indischen Subkontinent bieten wir ein enormes Spektrum an individuell abgestimmten Reiserouten. Ob Abenteurreisen, Expeditionen in die Natur- und Tierwelt oder spezielle Festivaltouren – entweder folgt man einer vorgeschlagenen Route, oder man stellt sich seine Tour einfach selbst zusammen. Mit Reiten, Tauchen, Trekking und Yoga ist für Sportfans bestens gesorgt. Sogar Hochzeitsreisen und Familienangebote stehen zur Auswahl. Den eigenen Wünschen sind dabei keine Grenzen gesetzt. Die enge Zusammenarbeit mit den Einheimischen lässt uns Reisende dabei tief in die indische Kultur eintauchen. Die Leidenschaft, Professionalität und das offene Ohr für ihre Gäste hat Shanti Travel schon Einträge in hochkarätigen Reiseführern, wie dem Lonely Planet oder dem französischen Routard beschert.

 

Engagement in der Eco-Tourism Society of India

Respektvoller Umgang mit Menschen und Natur

Ein Grund, warum David voll und ganz hinter dem Unternehmen steht, ist deren Engagement für einen respektvollen Umgang mit Natur und Menschen. Das gesamte Team ist sich seiner Verantwortung als Reiseanbieter bewusst: „Wir achten streng darauf, dass unsere Reisen nicht nur unsere Gäste, sondern auch das Land und die Einheimischen bereichern, statt zu ihnen zu schaden“, betont David. „Deshalb informieren wir unsere Teilnehmer, wie das am besten funktioniert“. Durch ihre Mitgliedschaft in der Eco-Tourism Society of India kennen sich David und seine Kollegen bestens mit dem Thema Nachhaltigkeit aus. Wer also während seiner Reise lernen möchte, wie man sich ökologisch und sozial korrekt verhält, der ist bei Shanti Travel goldrichtig.

Die Bergregionen Himachal Pradesh und Uttarakhand gehören zu David’s Lieblingsorten. Obwohl man hier noch nicht zwangsläufig von Massentourismus sprechen kann, sind gerade diese Naturparadiese extrem sensibel. Deshalb ist es wichtig, den ökologischen Fußabtritt so gering wie möglich zu halten, d.h. energie- und wassersparend zu reisen und keinerlei Müll zu hinterlassen. Seit 2008 leitet das Tourunternehmen die Aktion „Cleaning Trek“ in den Bergen und Tälern von Ladakh: 4 Tage lang ziehen Guides, Reiseleiter und Köche durch die Berge und Täler von Ladakh und sammeln säckeweise Müll ein. Eine wirkunsvolle Initiative, um auf die Notwendigkeit von nachhaltigem Reisen aufmerksam zu machen.

In einem aufstrebenden Land wie Indien gibt es – gerade im Tourismusbereich – immmer wieder Konflikte zwischen Naturschutz und dem schnellen Geld. Ersteres bleibt leider oft auf der Strecke, wenn eine lukrative Einnahmequelle in Sicht ist. Doch David und sein Team setzen sich dafür ein, dass die Natur nicht unter dem Tourismus leidet. „Gerade die Natur und die riesige Artenvielfalt machen Indien so einzigartig“, sagt David. „Wir möchten die Menschen noch viele Jahre zum Staunen bringen, wenn sie mit uns durch die Weiten des Himalayas wandern oder durch die Kanäle der Kerala Backwaters schippern“. Shanti Travel bringt Reisende ganz nah an die Natur heran und stärkt damit das ökologische Bewusstsein. David glaubt fest daran, dass so alle Beteiligten – Anbieter, Reisende und Einheimische – einen Beitrag zur harmonisch-nachhaltigen Entwicklung unserer Erde leisten können.


Schutz und faire Beteiligung der Sherpa im Himalaya-Gebiet

Neben dem Schutz der Umwelt ist die Achtung und Wahrung der indischen Kultur ein wichtiger Baustein zum ganzheitlich nachhaltigen Reisen. Es ist wichtig, dass die Einnahmen aus dem Tourismus auch der lokalen Bevölkerung zugute kommen und nicht spurlos an ihnen vorbeigehen. Besonders im ländlichen Indien gibt es dabei oft Defizite. David ist stolz darauf, dass er und sein Team langfristig enge Beziehungen zu einheimischen Partnern pflegen. „Somit stellen wir sicher, dass die Bewohner der Gebiete, die wir auf unseren Touren bereisen auch davon profitieren“. Außerdem unterstützen wir die ansässigen Anbieter mit regelmäßigem Training und sorgt dafür, dass sie gut und gerecht bezahlt werden. Die Preise bei den Partnern, sei es Guide, Fahrer, Koch oder Kameltreiber, werden nicht noch niedriger gedrückt, als sie sowieso schon sind.

Wir arbeiten in Partnerschaft mit der ARDPH (Association pour le Respect et la Dignité des Porteurs de l’Himalaya), eine Organisation, die sich für den Respekt und die Würde der Gepäckträger im Himalaya einsetzt. Oft arbeiten die Sherpa, ein Volk aus dem Himalaya, unter menschenunwürdigen Bedingungen. Daher achtet Shanti Travel akribisch darauf, dass die Träger mit dem richtigen Equipment ausgestattet sind, fair bezahlt werden und dass die maximale Belastungsgrenze eingehalten wird.

Jede Tour führt Reisende ganz nah an das Leben und die Kultur der Inder heran. Der direkte Kontakt mit Einheimischen fördert dabei das gegenseitige Verständnis. Jedoch weist David darauf hin, dass es Einiges zu beachten gilt: „Wir dürfen nicht versuchen, die Einheimischen mit unseren westlichen Ansichten und Lebenstilen zu beeinflussen. Das verwirrt sie und könnte sie beschämen. Die Menschen hier führen ein völlig anderes Leben und sind glücklich damit, das müssen wir respektieren.“ Weitere Tipps von David sind, Menschen nicht einfach zu fotografieren, ohne vorher zu fragen sowie keine Kleidung zu tragen, die auf die religiösen Inder provozierend wirkt. Eine Sache, die besonders schwer fällt: Kindern weder Stifte, Süßigkeiten noch andere Geschenke zu geben, denn das ermutigt sie zum betteln. Wer etwas Gutes tun will, dem zeigt das Shanti Travel Team gern, bei welchen Organisationen oder örtlichen Schulen die Spenden gut aufgehoben sind und fair verteilt werden.

Artikel-Info
Land Indien
Kontinent Asien
Thema Porträt Reiseveranstalter
Autor Claudia Sult